INNEO baut integrierte Konstruktionsumgebung mit SAP-Anbindung auf

Anwenderbericht
INNEO baut integrierte Konstruktionsumgebung mit SAP-Anbindung auf

Firma: FELUWA Pumpen GmbH

Themen: Produktentwicklung, Konstruktion & Entwicklung (CAD), PTC Creo Parametric Erweiterungen, Produktdatenmanagement (PDM/PLM), Berechnung & Simulation, INNEO Effizienztools, Digitale Realität, 3D-Rendering (CGI)

Branche: Maschinenbau

Erschienen in:

HANSER Konstruktion 01/2018

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Flüssiger Datenaustausch

Abrasive, toxische oder feststoffhaltige Flüssigkeiten erfordern besondere Pumpen, die zum einen das Medium sicher abschließen und zum anderen zuverlässig funktionieren, ohne selbst vom Medium in Mitleidenschaft gezogen zu werden. Die FELUWA Pumpen GmbH ist Spezialist für solche Pumpen, die überwiegend als Doppelschlauchmembranpumpen ausgeführt sind. Bei der effizienten Konstruktion der individuellen Pumpenlösungen vertraut FELUWA auf Creo und Windchill sowie auf die Unterstützung durch INNEO.

Die FELUWA Pumpen GmbH entstand im Jahr 1901 als Gießerei in Neuwerk/Mönchengladbach und wurde im Jahre 1931 um eine Maschinenfabrik erweitert, die ihren Sitz in Köln hatte. Ziel des Unternehmens war die Herstellung feuerungs-, luft- und wassertechnischer Anlagen wie Brenneranlagen, Kompressoren, Ventilatoren und Pumpen. Bereits nach relativ kurzer Zeit erfolgte die Konzentration auf den Bereich der Pumpentechnik. Nach einer weiteren Vergrößerung im Jahre 1934 wurde die Fertigung 1960 nach Mürlenbach in der Eifel verlagert, weil das inzwischen enorm angewachsene Produktionsprogramm größere Fertigungsstätten erforderte. Seit dem Jahr 2000 ist FELUWA ein Mitglied der ARCA-Gruppe.

130 Mitarbeiter arbeiten in Entwicklung und Konstruktion, Fertigung, Vertrieb sowie Service von Pumpen für feststoffhaltige oder im Handling kritische Medien. Überall dort, wo abrasive, aggressive und toxische Medien gefördert werden müssen, kommen die hermetisch dichten Verdrängerpumpen von FELUWA zum Einsatz.

Raffinierte Aktorik für einen sicheren Flüssigkeitstransport

In diesen Pumpen wird über einen Kurbeltrieb die rotierende Antriebsbewegung des Pumpengetriebes in eine oszillierende Bewegung des Kreuzkopfs, der mit dem Kolben verbunden ist, umgewandelt. Dieser aktiviert über eine hydraulische Vorlageflüssigkeit die beiden ineinander angeordneten Schlauchmembranen. Förderventile an den Enden der Schlauchmembrane sorgen dafür, dass beim Zusammendrücken der Membrane das Medium an der Auslassseite austritt und beim Wiederentfalten neues Medium in die Schlauchmembrane eintritt. Die patentierte MULTISAFE-Technologie mit dem redundanten Doppel-Schlauchmembransystem garantiert einen zweifach gesicherten Transport von umweltgefährdenden Fluiden.

Die Pumpen werden vor allem in der Industrie eingesetzt, zweites Standbein ist die Gebäudeentwässerung. Die FELUWA-Pumpen sind praktisch immer Einzelanfertigungen, die an die Gegebenheiten einer bestimmten Förderaufgabe angepasst werden. Oft geht es darum, eine Lösung in einen vorgegebenen Einbauraum hinein zu konstruieren – FELUWA ist Spezialist für solche schwierigen Fälle, so hat FELUWA beispielsweise die Abwasserpumpstationen des Lehrter Bahnhofs in Berlin in kürzester Zeit konstruiert, gefertigt, montiert und in Betrieb genommen.

Unterstützung bei der Konstruktionsdatenverwaltung

Schon seit dem Jahr 1990 arbeitet FELUWA in der Pumpenkonstruktion mit Creo beziehungsweise dem Vorgängerprogramm Pro/Engineer, anfangs auf zwei Arbeitsplätzen, heute sind es deren zwölf. Zunächst wurden die Daten noch in einer Verzeichnisstruktur gespeichert, dies verursachte jedoch mit wachsender Teile- und Anwenderzahl immer mehr Probleme. Immer wieder wurden Daten „überspeichert“, das heißt, dass zwei Anwender in die selbe Datei speicherten. Am Ende waren dann nur die Änderungen desjenigen, der zuletzt gespeichert hatte, noch vorhanden. Damit war ein gemeinsames Arbeiten an einem Projekt praktisch unmöglich.

Im Jahr 2010 wurde deshalb nach einer Lösung für die Datenverwaltung gesucht. Da FELUWA stark SAP-orientiert ist, wurde die Verwaltung der Konstruktionsdaten direkt im ERP-System kurz evaluiert, man entschloss sich jedoch für das PLM-System Windchill. Die FELUWA-Verantwortlichen versprachen sich von Windchill, dass das System – das ja vom selben Hersteller stammt wie Creo – optimal mit dem CAD-System zusammenarbeitet. Bei der Implementierung des PLM-Systems brachte INNEO die SAP-Schnittstelle von Innoface ins Spiel, die nun Windchill mit dem ERP-System verbindet und genau die Funktionalität liefert, die FELUWA gesucht hatte.

Dabei geht es vor allem darum, allen Mitarbeitern Zeichnungen und andere Produktdokumente zur Verfügung stellen zu können, ohne alle Arbeitsplätze mit einer Windchill-Lizenz ausstatten zu müssen. So werden nun in bestimmten Phasen des Workflows automatisch verschiedene Datenformate wie 2D- und 3D-PDF, STEP und DXF erzeugt und an den Dokumenteninfosatz von SAP übertragen. So können alle Mitarbeiter mit der notwendigen Berechtigung im ERP-System bei jedem Bauteil die benötigten Daten abrufen sowie Zeichnungen und 3D-Modelle ansehen.

Alte Versionen werden automatisch ungültig gestempelt

Zudem funktioniert nun die Revisionskontrolle, denn bei einer Änderung werden die in SAP gespeicherten Zeichnungen ungültig gestempelt, so dass sofort klar ist, welche Version aktuell ist. Nicht zuletzt prüft die Schnittstelle bei der Übergabe der Daten an SAP, ob alle Parameter valide sind und übergibt eine Reihe von Daten automatisch, unter anderem die Bauteilgewichte. Bei der Implementierung von Windchill zeigte sich, dass eine vollautomatische Übernahme der CAD-Daten aufgrund der Qualität der Metadaten in den CAD-Modellen nicht möglich war. In Zusammenarbeit mit INNEO wurde deshalb ein Workflow gefunden, der im ersten Schritt eine automatische Bereinigung mit dem INNEO-Tool Model Processor beinhaltete. Dabei ließen sich jedoch nicht alle Fehler entfernen, so dass man im zweiten Schritt jede Datei manuell in Windchill lud, überprüfte und mit Hilfe der manuellen Funktionen des ModelCheck sowie einer Vielzahl von Tastaturmakros beziehungsweise MapKeys überarbeitete. Diese erste Phase, in der die wichtigsten Daten in Windchill geladen wurden, dauerte einige Monate, seither werden nach Bedarf weitere Altdaten in das PLM-System importiert. Ebenfalls in Einsatz sind die von INNEO stammenden Startup TOOLSa, die unter anderem eine umfangreiche Bibliothek von Standardteilen bieten.

Inzwischen wurde Creo um einige Zusatzmodule erweitert. Mit AAX lassen sich große Baugruppen – eine große Pumpe kann bis zu 7.500 Bauteile enthalten – einfacher bearbeiten. Außerdem können mit Hilfe der Creo-Erweiterung Rohgussteile und die mechanisch bearbeiteten Fertigteile miteinander verschmolzen werden. Dadurch werden Gussänderungen automatisch an das Fertigteil übergeben.

Mit Simulationstools zur optimalen Konstruktion

Ein weiterer wichtiger Bestandteil des Konstruktionsworkflows ist die Festigkeitsberechnung, die mit Creo Simulate durchgeführt wird. Ein Mitarbeiter arbeitet fast ausschließlich mit diesem Modul, um die Zuverlässigkeit und Haltbarkeit der Pumpen sicherzustellen. Dabei erweist sich die enge Integration der Simulation in das CAD-System als Produktivitätstool – zum einen kann der Berechner die Geometrien direkt einlesen, ohne Neutralformat und die damit verbundenen Gefahren einer Verfälschung der Geometrie. Zum anderen lassen sich Änderungen – wenn beispielsweise ein Teil in der Entwurfsphase zu schwach dimensioniert war – sehr schnell neu simulieren, wie der technische Leiter Daniel Nägel erläutert: „Der Kollege, der die Berechnung durchführt, zeigt, wo das Teil verstärkt werden muss, der Konstrukteur ändert die Geometrie entsprechend. Dann kann der Berechner die Geometrie in der fertigen Simulation einfach aktualisieren und den Berechnungslauf neu starten, ohne Parameter neu eingeben zu müssen. So kommen wir schnell zu optimalen Konstruktionen. Simulate ist mit seiner relativ einfachen Bedienung für unsere Anwendungszwecke prädestiniert und wir sind mit diesem Modul sehr zufrieden.“

Zur Visualisierung der Produkte in Prospekten, auf Plakaten und in anderen Marketingmedien wird KeyShot eingesetzt. Die Luxion-Software wird von INNEO vertrieben und besitzt eine Direktschnittstelle für Creo-Daten. Nägel verdeutlicht: „Besonders vorteilhaft ist die Möglichkeit, die Modelle in der photorealistischen Darstellung zu schneiden. So lassen sich das Innere und die Funktionsweise ästhetisch ansprechend und gut verständlich zeigen.“ Dabei sei der Aufwand für die Erstellung der Visualisierung relativ gering, da KeyShot zum einen viele Parameter aus Creo übernimmt und zum anderen sehr einfach zu bedienen und in der Berechnung der Renderings schnell ist.

Alle Beteiligten sind insgesamt sehr zufrieden mit dem System, Creo, Windchill und die Zusatzprogramme laufen reibungslos und eng vernetzt miteinander. Eine Grundvoraussetzung für einen Spezialanbieter, der mit individuellen Lösungen Erfolg haben will.

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07.05.2024
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