Mit Creo und Windchill Administrationsaufwand reduzieren

Anwenderbericht
Mit Creo und Windchill Administrationsaufwand reduzieren

Firma: ISEKI-Maschinen GmbH

Themen: Produktentwicklung, Konstruktion & Entwicklung (CAD), Produktdatenmanagement (PDM/PLM), Informations­technologien

Branche: Maschinenbau, Sonstige

Erschienen in:

DIGITAL ENGINEERING Magazin 07/2022

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Die lseki Maschinen GmbH nutzt japanische Kleintraktoren als Basis für Kommunalfahrzeuge und passt diese beispielsweise zum Schneeräumen und Rasenmähen für den deutschen Markt an. Dabei arbeitet das Unternehmen seit langem mit PTC Creo sowie Windchill und entwickelt diese Umgebung stetig weiter, bis hin zur Nutzung in der Cloud.

Der Durchbruch gelang dem, 1926 von Kunisaburö lseki gegründeten japanischen Unternehmen lseki Nöki mit einem Einachsschlepper, mit dem sich Pferd oder Kuh vor dem Pflug ablösen ließen. In den Bau vierräderiger Traktoren stieg das Unternehmen 1963 ein, als Porsche die Produktion von Diesel-Traktoren in Friedrichshafen am Bodensee einstellte. Die Japaner übernahmen Lizenzen, Teile, Werkzeuge und Werkstücke, bauten das komplette Friedrichshafener Werk ab und begannen in Japan die eigene Traktorenproduktion.

Unter anderem bedingt durch die kleinteilige japanische Landwirtschaft konzentriert sich das Unternehmen auf Traktoren mit 16 bis 60 PS- nach europäischen Maßstäben eher kompakt, schmal und leicht. Damit eignen sich die Maschinen ideal für Kommunen, Reiterhöfe und Hobby-Landwirte. „Kleine Kraftpakete“, nennt sie Joachim Lassek. Er ist Konstruktions- und Entwicklungsleiter bei der lseki Maschinen GmbH in Meerbusch, die auf Basis der japanischen Kleintraktoren angepasste Fahrzeuge für den deutschen Markt baut. Das Unternehmen passt die Geräte sehr weitgehend an die Anforderungen und Wünsche der deutschen Abnehmer an, unter anderem durch Aufbau einer Kabine und das Anbringen von Kraftheber, Zapfwelle und Hydraulikanschlüssen an der Front. Dies bedingt einen weitgehenden Umbau und die Erweiterung der im Original nur am hinteren Ende des Fahrzeugs angebrachten Hydraulikanbauten.

Herausforderungen und Lösung

„Der deutsche Markt hat eigene Anforderungen“, erklärt Lassek. „Deshalb konstruieren wir die Basistraktoren weitgehend um. Dazu bekommen wir die 3D-Daten im Step-Format aus Japan und importieren diese in Creo. Da Creo die Step-Daten interpretieren kann, ist es dann möglich, unsere Zusatzkonstruktionen direkt an die Basisdaten anzupassen“. Das war nicht immer so einfach: Vor etwa zwei Jahren traten bei der Arbeit mit den japanischen CAD-Daten zunehmend Probleme bis hin zu Abstürzen des CAD-Systems auf.

Um dem Problem auf den Grund zu gehen, beauftragte lseki sein PLM-Systemhaus INNEO mit einem sogenannten CAD-Check-up. Dabei handelt es sich um eine eingehende Untersuchung aller Aspekte der CAD-Installation und der Daten durch Spezialisten des Ellwangener Systemhauses. Ergebnis ist eine detaillierte Analyse mit schriftlicher Dokumentation und Verbesserungsvorschlägen. In diesem Fall fanden die Spezialisten unter anderem heraus, dass die lseki-Konstrukteure Bilder für die Dokumentation der Maschinen mit Creo erstellten, was riesige Datenmengen generierte. Nach der INNEO-Empfehlung ist dazu inzwischen das Modul Creo lllustrate im Einsatz. Dadurch wurde die Datenbank stark entlastet. Konstrukteur Wolfgang Schönauer erklärt: „ln mehreren Videomeetings vermittelten die INNEO-Experten den Anwendern, wie sich mit einer etwas anderen Arbeitsweise und lllustrate die Probleme und Abstürze vermeiden lassen“.

Eine große Verbesserung war zudem die Einführung von Creo Piping. Einerm Modul zur Konstruktion von Rohrleitungen und Schläuchen. „Mit Hilfe von Piping lassen sich Rohrleitungen sehr genau mit Längen und Biegungen definieren“, erklärt Konstruktions- und Entwicklungsleiter Lassek. Bisher nutzte das Unternehmen bei der Erweiterung der Hydraulik an der Fahrzeugfront bevorzugt Schläuche, da diese einfacher zu verlegen sind. „lnzwischen haben wir eine Firma in der Nähe gefunden, die unsere Piping-Dateien direkt an eine Rohrbiegemaschine weitergeben und uns innerhalb eines Tages eine Prototypenleitung liefern kann. Das dauerte bisher vier bis fünf Wochen“ kommentiert Lassek.

„Feste Leitungen haben viele Vorteile“, ergänzt Schönauer. „Sie sind im Durchmesser halb so groß, so dass wir weniger Platzprobleme haben. Zudem sind sie robuster als Schläuche und eine sauber verlegte Rohrleitung sieht einfach besser und wertiger aus als ein Bündel Schläuche“. Die Fahrzeuge profitieren sowohl bei der tatsächlichen Qualität als auch in puncto Qualitätseindruck.

Datenverarbeitung neu sortiert

Bevor das Unternehmen auf das PLM-System Windchill, das jetzt schon einige Jahre im Einsatz ist, als Datenverwaltungssystem umgestiegen ist, arbeitete man im Filesystem des genutzten Betriebssystems. Schon bei der Einführung von Windchill war lNNEO beteiligt, wie sich Schönauer erinnert: "Wir mussten die Daten erst einmal datenbankfähig machen. Dabei half uns INNEO. Wir vereinbarten einen Managed Service und seither hat der Dienstleister von außen Zugriff auf unsere Windchill-Server. Den nutzt er unter anderem, um regelmäßig das Fehlerprotokoll zu checken und abzuarbeiten. Ein typisches Problem sind beispielsweise zirkuläre Bezüge in Baugruppen". INNEO meldet solche Fehler an lseki und Schönauer bereitet diese ebenso auf wie Altteile und Zulieferteile, die in Windchill importiert werden sollen. „Neben der Konstruktionsarbeit kümmere ich mich etwa zwei Tage im Monat um die Datenbankpflege“, erklärt er.

Übertragung in die Cloud

Erst vor kurzem wurde die bisher auf lokalen Servern laufende Windchill-Installation in die Cloud übertragen. Gründe dafür gibt es mehrere, unter anderem die Möglichkeit, vom Produktionsstandort in Naumhof aus auf Windchill-Daten zugreifen zu können. Schönauer beschreibt das bisherige Procedere. „Wenn wir in Meerbusch einen neuen Fahrzeugumbau fertiggestellt haben, reisen zwei Mitarbeiter aus Naumhof an und fotografieren die neu angebauten Teile. Diese Fotos dienen dann als Montagevorlagen. Trotzdem sind die Schlepper aus Meerbusch und Naumhof immer etwas unterschiedlich aufgebaut, was dann im Service zu Problemen führt. Jetzt erstellen wir detaillierte Montageanleitungen in Creo lllustrate, die ein wesentlich besseres Verständnis der Montage ermöglicht. Das ist zwar mehr Aufwand beim Erstellen der Dokumentation, aber dafür spart man Zeit in der Montage und die Geräte sind alle gleich aufgebaut.“

„Der Anlass, über die Cloud nachzudenken, war allerdings die Tatsache, dass Herr Schönauer demnächst in den Ruhestand geht und wir den Administrationsaufwand möglichst weit senken wollten“. erklärt Lassek. „Wir haben uns dazu mit lNNEO zusammengesetzt und ausgelotet, welche Möglichkeiten es gibt, um möglichst schlank zu werden. Und da gibt es am Ende nur eins, nämlich das Abschaffen der Hardware vor Ort und die Nutzung einer Cloudlösung. INNEO betreibt selbst eine entsprechende Cloud, so dass wir die Managed Services-Dienstleistung von INNEO nach wie vor in Anspruch nehmen beziehungsweise sogar ausweiten können.“

Der Wechsel auf die Cloud war eher unspektakulär: Die Datenbank wurde auf den Cloudspeicher übertragen, die Pfade in der Datenbank mit Hilfe der CAD-Worker-Anwendung von PTC angepasst und die bisherigen Konfigurationsdaten auf die Windchill-Instanz in der Cloud angewendet. Sobald die lokalen Windchill-Clients auf den neuen Pfad eingestellt sind, laufen sie nahtlos mit der in der Cloud liegenden Cloud-Datenbank zusammen.

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